Freitag, 30. März 2012

Blutbuche

Einer meiner Lieblingsbäume im Gutspark von Klein Nienhagen ist die rund 200 Jahre alte Blutbuche. Gerade im Frühling ist sie ein wunderschöner Anblick neben den Eichen, der Linde, der Flügelnuss und den zahlreichen Obstbäumen ein wunderschöner Anblick und ein zentraler Punkt in der Parkanlage...

Blutbuche im Mai

Die Blutbuche ist eine Mutation der Rotbuche. Das Rot ihrer Blätter ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen, welches normalerweise die dunkle Farbe in der Epidermis der Blätter abbaut. Somit sind die Blätter nicht "durchsichtig" und ihr Grün kommt nicht zum Vorschein. Durch die hohen Temperaturen im letzten Jahr gab es eine hohe Anzahl an Bucheckern und jetzt, noch bevor die ersten Blätter am Baum sind, stecken die ganz jungen Buchen neben ihrem Mutterbaum die Köpfe aus der Erde...

gen Himmel, gen Licht

Und einige von ihnen tragen noch immer ihre winterliche Bucheckern-Mütze auf dem Kopf...

junge Buche mit Hut

Einige von ihnen haben nun ein neues Zuhause bekommen und werden die nächsten Jahre von mir betreut werden. Irgendwann werden sie an einem geschützen Standort wieder in die Erde eingepflanzt, aber vorerst müssen sie sich an ihre Plastikwelt gewöhnen...

eingetopfen Blutbuchen

Und natürlich hier noch ein aktuelles Bild von dem Baum. Momentan sieht er recht kahl aus...

Blutbuche im März

...aber im Sommer wird er wieder mit seiner ganzen Pracht die Menschen in den Park locken:

Blick von der Terrasse in den Park

Mittwoch, 28. März 2012

Gülle

Man kann die Trecker mit ihren Tanks im Schlepptau jetzt häufig auf den Straßen sehen. Aber selbst wenn man sie nicht sieht so kann man es doch jedenfalls riechen. Normalerweise sollte man die Frühlingsluft genießen können, nun ist dies für die Nase keine schöne Zeit: Es wird reichlich Gülle gefahren...

Traktor mit Schleppschlauch-Ausbringer

Durch die Massentierhaltung fallen im Bereich der Schweine- und Rinderhaltung riesige Mengen an Gülle an. Jährlich verteilen die Bauern in Deutschland mehr als 200 Millionen Tonnen an Jauche/Gülle auf Äckern und Wiesen. Und nicht immer hilft dieser "natürliche" Dünger dem Boden. Es kann sowohl zu einer Nährstoffauswaschung als auch zu einer Erosion des Bodens kommen. Auch nahe Gewässer sind durch die Überdüngung oft von Algenwuchs geschädigt, von der Gefahr für die in den Seen und Teichen lebenden Fischen muss man gar nicht erst sprechen. Dennoch muss die ganze Jauche, eine Mischung aus Kot und Urin, ja anscheinend irgendwo hin...

bodenorientiertes Flugzeug mit schmutzigen Flügeln

Ein Hauptargument für den Wirtschaftsdünger (organischer Abfall aus eigenem Betrieb) ist der dadurch reduzierte Einsatz des künstlichen Düngers. Für mich stellt sich die Frage, ob überhaupt eine solche Düngermenge für eine ordentliche Bewirtschaftung benötigt wird...

immer der Nase nach

Da Gülle nicht im Winterzeitraum ausgebracht werden darf, sind die Lagerstätten nun ziemlich voll und es wird so viel wie möglich ausgebracht. Aber auch bei näherer Betrachtung wird das Verständnis für diese "Verschmutzung" nicht unbedingt größer...

frisch ausgebrachte Gülle

Wenn man jedoch das folgende Foto betrachtet, könnte man fast geneigt sein eine gewisse Ästhetik in diesem abgewandelten Kreislauf der Stoffe zu erkennen...

eingetrocknete Gülle

Dienstag, 20. März 2012

Kalkammonsalpeter

Auch die Bauern sind aus ihrem "Winterschlaf" erwacht und man sieht allenthalben Traktoren, die Gülle ausbringen, Pestizide spritzen oder Kunstdünger verteilen. Denn die Natur legt sich jetzt mächtig ins Zeug und da gilt: Mithalten. So auch auf diesem Feld, wo in der letzten Woche Kalkammonsalpeter verstreut wurde...

beim Verteilen des Kunstdüngers

Der Stickstoffdünger ist für den Weizen (hier Winterweizen) eine Wachstumsspritze und wird in der Wachstumszeit in mehreren Schüben zwischen den Pflanzen ausgebracht. Bei Kontakt mit Wasser löst sich der Dünger auf und der Wirkstoff sickert in die Erde. Kalkammonsalpeter ist eine Mischung aus Ammoniumnitrat und Calciumcarbonat und sieht sehr unscheinbar aus...

weiße Kügelchen zwischen den Pflanzen

Manchmal gibt es beim Ausstreuen kleine technische Probleme...

klemmt da was?

...und der Bauer muss Hand anlegen...

Düngestreuer und Handarbeit

Wenn man sich dieses chemische Mittel aus der Nähe anschaut, dann hat diese offensichtlich künstliche Platzierung der Körner doch eine anziehende Wirkung. Man möchte sie geradezu in die Hand nehmen und ihre Beschaffenheit erforschen, wobei man ständig zwischen Neugier und Vorsicht schwankt, ist man sich doch stets bewusst einer Künstlichkeit ausgesetzt zu sein...

Steinchen, Sand, Erde, sprießendes Grün...und Kalkammonsalpeter

Dienstag, 13. März 2012

Kraniche

Seit ein paar Tagen sind nun auch die Kraniche wieder da. Mit ihrer Ankunft ist der Frühling nicht mehr aufzuhalten und der Winter endgültig vorbei. Wenn ich ihre kräftigen Rufe höre, versuche ich sie stets zu orten, sie ausfindig zu machen. Es gestaltet sich jedoch sehr schwierig zu Fuß dicht an sie heranzukommen, da sie sehr aufmerksam und vorsichtig sind und bei Gefahr rasch flüchten...

Kraniche im Flug

Wenn man jedoch mit dem Auto unterwegs ist, kann man an einigen Landstraßen relativ dicht an sie heran und so ist es mir heute gelungen diese Aufnahmen aus der Nähe zu machen...

Ankunft der stolzen Vögel

Doch nicht nur ihre Rufe sind betörend. Ihr gesamter Bewegungsapparat, das Schreiten über die Felder, ihre Farbgebung in der Landschaft und ihr Anmut an sich erfreuen und begeistern mich. Für die Bauern sind sie teilweise ein Ärgernis, fressen sie doch besonders im Frühjahr neben Weichtieren und Insekten die Aussaat auf den Feldern...

hungrige Schönheit

Natürlich sind die Kraniche eine große Inspiration für mich und finden sich in meinen Arbeiten wieder. So habe ich vor knapp einem Jahr diese Bildserie erstellt...

"Wiederkehr - Einkehr - Auskehr", 2011, je 50x50cm

...und auch bei dieser Arbeit gibt es ein dazugehöriges Detailfoto...

Detailfotografie, "Wiederkehr - Einkehr - Auskehr"

...und selbstverständlich ein Gedicht:

Wiederkehr - Einkehr - Auskehr


der Kranich kommt
mit großem Geschrei
als wollt er was berichten

und sein Ruf wandert
von Nest zu Nest
beginnt sich zu verdichten

aus Tonfetzen
werden bald Gerüchte
und daraus dann Geschichten

wir hören hin
aber hören nicht zu
versuchen die Kraniche
bloß zu sichten

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wir glauben sie zu verstehen
und erlauben uns sie zu sehen
als könnten wir sie
mit den Augen einfangen
aber mit dem ersten Nebel
haben sich die Reihen gelichtet
und der Kranich
ist bereits gegangen



Wenn man jedoch ihren Rufen folgt und seinen Kopf ab und zu gen Himmel streckt, kann man sie einzeln, in Paaren oder meist in Gruppen auf ihrem Flug beobachten... 


Sonntag, 11. März 2012

von Schatten, Schneefangzäunen und Stoppelfeldern

Die Schatten werden zwar kürzer und die Tage wieder länger, aber in der Dämmerung sind die Schatten noch immer lang genug für Aufnahmen wie diese hier:

des Künstlers langer Schatten

Der Winter ist beinahe vorbei und der Frühling arbeitet sich durch den kahlen Boden. Noch stehen vereinzelt die Schneefangzäune, aber bald werden sie abgebaut sein und somit der frischen Saat Platz machen...

Schneefangzaun nach dem Winter

Auch liegen viele Felder noch brach und haben ihr Antlitz seit der Ernte im letzten Jahr kaum verändert...

...folgen den Linien

...und man kann weiterhin über die Stoppelfelder laufen und die trockenen Halme knacken lassen oder wie ich es einmal in einem Gedicht beschrieben habe: ...über die Stoppelfelder stolpern...

Stoppelfeld - aus der Nähe betrachtet

Montag, 5. März 2012

Ausstellung - Hoy-Reha in Görlitz

Ab heute ist es nun so weit:
Für zwei Monate sind verschiedene Arbeiten von mir in der Kleinen Galerie des Reha-Zentrums Hoy-Reha in Görlitz auf der Rauschwalder Str. 43 zu sehen...

Hoy-Reha Görlitz

Dies ist der Eingangsbereich zur Galerie; hier noch während des Aufbaus mit einer Leiter...

Aufenthaltsraum im 1. OG

Neben zehn Bildern (Malerei und Collage) mit dazu gehörigen Detailfotografien und Gedichten im vorderen Bereich...

"heimliche Blüte", 2011

"Windgeruch", 2011

...gibt es im hinteren Bereich auch acht verschiedene Fotografie-Serien zu betrachten...

Foto-Serie "Getreide AG", 2011, gespiegelt mit dem Künstler

Foto-Serie ohne Titel, 2011

weitere Infos unter: http://www.hoy-reha.de/hoyreha/aktuelles-neuigkeiten-news.php
Die Öffnungszeiten des Hauses: 
Montag - Donnerstag                07:00 - 20:30 h
Freitag                                    07:00 - 19:10 h 
Samstag                                 09:00 - 13:00 h