Donnerstag, 26. Januar 2012

"Feldarbeit" eins

Hier nun ein kleiner experimenteller Anfang - der Beginn einer Serie - zum Thema Feldarbeit...




"Feldarbeit" ist der Versuch den menschlichen Körper bei der ständigen Bearbeitung landschaftlicher Strukturen, der Formung einer Ordnung und der Suche nach Orientierung in der Landschaft darzustellen.
Bei diesem Beispiel nimmt die gezogene Leinwand eine doppelte Funktion ein: In erster Linie wird mit ihr das Feld beackert, aber gleichzeitig sammeln sich Spuren des Bodens auf dem Bild, so dass am Ende der Arbeit ein Abbild auf Leinwand vorhanden ist (siehe Foto unten).

Vorbereitung, Foto: Christine Comeau

in Aktion, Foto: Christine Comeau

die Arbeit auf Leinwand als Ergebnis

Dienstag, 17. Januar 2012

Achtung! Jetzt kommt Werbung

Mal ein kleinen Einblick in die Praktiken von Düngemitteln und Schädlingsbekämpfung früher und heute...


1929

1934

1952


2011


2011

2011
...die handgemachten Plakate hatten ja beinahe noch einen romantischen Charme, wohingegen die heutige Magazinwerbung ein wenig zu grell und bunt von ihren "Erfolgen" berichtet...

Interessant aber auch die heutige Zeitungsmeldung: BASF zieht sich im Bereich der Forschung zu gentechnisch veränderten Pflanzen vollständig aus Europa zurück und verlagert das Geschäft in die USA...nötig zu erwähnen: bereits 10% aller angebauten Nutzpflanzen weltweit sind gentechnisch veränderte Pflanzen...

Sonntag, 8. Januar 2012

Heu

Gestern habe ich ein schrecklich schönes Gedicht von Ilse Aichinger gelesen...


Ob ich dazu ein Bild malen könnte...?
Schnee Schnee Schnee...unschuldige Vergänglichkeit...

Freitag, 6. Januar 2012

Lyrik als Schlüsselelement - "dein Korn"

Meine Arbeiten setzen sich grundsätzlich aus drei Ebenen zusammen: 

1. das Gemälde
2. eine Detailfotografie vom Gemälde
3. das Gedicht zum Gemälde

Dabei spielt das Gedicht eine sehr große Rolle, spiegelt es doch Assoziationen während des Schaffens und Reflexionen nach der Schaffensphase wieder. Das bedeutet in der Praxis: Wenn ich über die Felder spaziere, um Materialien zu sammeln, finde ich gedanklich erste Motive und grobe Ideen für das jeweilige Bild, natürlich auch in Worten und Stichpunkten. Dies setzt sich während des Malens fort und endet einige Tage - manchmal auch erst Wochen - nach der Fertigstellung des Bildes. Aus den einzelnen Wortfragmenten entsteht ein zu dem jeweiligen Bild passendes Gedicht, welches ich auf die Rückseite einer Detailfotografie schreibe und somit für jeden Betrachter zugänglich mache.

Lyrik ist gerade in der abstrakten Kunst eine wunderbare Möglichkeit eine Zugangsebene für den Betrachter zu schaffen. Die poetische Sprache wirkt dabei wie ein Schlüssel der Räume zu Emotionen und Interpretationen öffnet. Selbstverständlich ist jedes Gedicht nur eine Möglichkeit (meine Gedankenwelt) der Betrachtung und lässt ausreichend Spielraum für individuelle Auslegungen. 

hier am Beispiel von "dein Korn", entstanden im September 2011, Bildgröße: 30x25cm
ausgestellt in zwei Gruppenausstellungen:
1. im Rahmen der Reriker Kulturtage von Oktober bis November im Kirchturm von Rerik
2. Anfang Dezember während der Kühlungsborner Kulturtage (Mecklenburg Inspiriert) in der Villa Löwenstein in Kühlungsborn



Detailaufnahme









dein Korn 


am Ende eines Sommers
wenn die Schatten länger werden
und der Holunder voll im Safte steht
dann wird wieder das Korn gezählt
so wie in jedem Jahr…
und du glaubst dich zu erinnern
wie das wohl früher war
du denkst an eine reichere Ernte
doch du täuscht dich jedes Mal
denn deine Felder waren nie größer
und die Scheune hatte keinen Überbau
nur die Nägel an den Balken
waren schon immer rostig
und krumm gehaun




Bild im Entstehungs-Prozess

 
in der Ausstellung

Sonntag, 1. Januar 2012

Idee - Form - Art

Das im Jahre 2011 gestartete Kunstprojekt agra cultura über Kulturlandschaft und Landwirtschaft wird nun durch die Form der Dokumentation ein weiteres Ausdruckselement neben Malerei Collage Fotografie und Lyrik erhalten. Dies geschieht hier und ab heute mit Hilfe dieses Blogs. Ziel ist es Entwicklungen und Gedankengänge meiner Arbeit für jeden zugänglich und verständlich zu machen.

agra cultura ist der Versuch unsere moderne Landwirtschaft und die sich mit ihr verändernde Kulturlandschaft mit Hilfe von Kunst abzubilden und kritisch zu hinterfragen.
Vordergründe - Hintergründe - Abgründe
Dabei bin ich stets auf einer Spurensuche, die mich im schwindenden Moment der Gegenwart sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft führt.

ein erster kurzer Einblick:

Oktoberfeld, 2011
Gerade die Ästhethik der Felder, geformt durch das "Ballet der Maschinen" ist in ihrer Symbolik ein wichtiges Motiv für die Bildarbeit

Detailaufnahme eines alten Heuwenders, 2011
Somit ist die Technik und ihre Entwicklung in den letzten Jahrhunderten ein weiterer zentraler Ansatz in meiner Arbeit

Tomaten im Dezember, 2011
Am Ende der Kette steht natürlich stets das Produkt und der Konsument. Was ist unser tägliches Brot?

Einblick an die Börse - FAZ vom 31.12.2011
Das führt uns natürlich zu der "Preisfrage" und wie die Märkte unser Essen und unsere Umwelt bestimmen

Detailaufnahme des Bildes Nr 3 aus der Serie "Traubensaft", Dezember 2011
Und letztendlich steht dann die abstrakte Kunst: Spuren auf Leinwand gebannt

Ein Ausflug in die Lyrik folgt in Kürze...